Segeln mit Yachten                               


                                                                                                       6.   Segel                                   

                                   1.    Groß
                                   2.    Vorsegel am Wind
                                   3.    Sturmsegel
                                            -   Sturmfock
                                            -   Try-Segel
                                            -   Drittes Reff im Groß
                                            -   Schweden-Groß                                        
                                   4.    Raumwindsegel
                                            -    Vorsegel plus Spibaum
                                            -    Code Zero
                                            -    Spinnaker
                                            -    Blister
                                            -    Gennaker
                                            -    Passatsegel
                                            -    Einsatzhäufigkeit von Raumwindsegeln
                                  
5.    UV - Schutz          
                                                 Baum-Persenning, Lazybag, Rollfock-Persenning                                                     

                                   6.    Begriffe                             
                                            -    Bezeichnung, Schnitt
                                            -    Materialien
                                            -    Bearbeitung


 
 
 
                                              Segel sind stärker als der Motor.
                                   

CO2-Vermeidung, klimaneutral:
    Die Firma Dimension-Polyant  in Krefeld fertigt das Tuch Hydra-Net Radial  mit Fasern aus biobasiertem Dyneema,

    also ohne Erdölbestandteile.                                                                                        (nach Palstek, März 2022)

 
1.   Groß   
Längst ist die Zeit des dreieckig geschnittenen, im Achterliek hohlen Fahrtensegels vorbei.  
Wirksame Segel sind flügelähnlich, ellipsoid.

Ein leistungsfähiges Fahrten-Groß hat folgende Merkmale:

-   Durchgelattetes Großsegel
    Wenn man das Geschwindigkeitspotential eines Schiffes nicht verschenken will, empfiehlt sich als Groß ein Lattensegel,
    bei dem die Segelfläche im oberen Bereich vergrößert wird.
    Dazu Lazy Jacks, der Bedienung halber.
        
    Das klassische Fahrtengroß  – hohl geschnitten und ohne Latten –  ist um ca. 20 – 30 % kleiner als ein gelattetes Segel.
    Es hat Vorteile hinsichtlich der Abnützung:
    -   Latten führen zu höherem Verschleiß, z. B. an den Lattentaschen.
    Latten auf Fahrtenschiffen sind heute aus Kunststoff und elastisch.
    Sie werden in horizontal verlaufende, aufgenähte Taschen gesteckt und am Mast mit Rutschern verschraubt.
    -   Alle ausgestellten Groß-Segel kommen in Konflikt mit dem Achterstag.
    Wenn die Rundung nicht allzu groß ist, kann man trotz Achterstag wenden; das Segel scheuert zwar beim Übergehen,
    aber das kann hingenommen werden.
    Wenn das Groß gerefft ist (bei unserer Yacht ab ~ Bft 2-3), entfällt dieses Problem.
    
-   Kugelgelagertes Rutschersystem
    Die Rutscher sind je nach System unterschiedlich aufwändig und reibungsarm.
    Sie werden in der Mastnut oder an einer Schiene am Mast geführt; mit ihnen verbunden sind Segel-Vorliek und Latten.
    Das Vorliek befindet sich damit nicht mehr innerhalb der Mastnut.
    Die Mastrutscher sind kugelgelagert. An ihnen wird das durchgelattete Segel befestigt.
    Die führenden Hersteller sind Ronstan (- Frederiksen) und Harken.
         Fotos z. B. bei Ronstan (https://www.ronstan.com/marine/sabattensystems.asp) oder
         Frederiksen (Ballslide System, https://www.westawaysails.co.uk/wp-content/uploads/2015/02/frederiksenballslide.pdf)
    Eine Einführung plus einen Überblick über die gängigen Systeme findet sich bei Fritz-Segel:
            https://www.fritz-segel.com/service/pdf/Text_MR.pdf             

 -   Gepfeilte Salinge
     Sie krümmen den Mast nach vorne; das Segel wird auch an seiner Vorderkante flügelähnlich.
     s. II / 4. Rigg

-   Square-Topp
    Masten erzeugen eine Verwirbelungszone. Bei einem dreieckigen Groß reicht diese Verwirbelungszone im Toppbereich
    bis zum Achterliek. Dann ist das Segel hier wirkungslos.
    Mit einer Metallstange (oder Spreizlatte) im Topp entsteht eine Art Galgen, an welcher das Segel hängt.
    Diese Maßnahme
    -   verbessert die Effizienz des Segels oben und
    -   vergrößert die Segelfläche.
    Sie wirkt sich aber auch auf die Statik des Mastes aus. Masten müssen entsprechend konstruiert sein.
    Bei nachträglicher Umrüstung ist der Kontakt mit dem Mastenhersteller unerlässlich.

    Die Segelwerkstatt Stade nennt dieses Segel Konvex-Main
        (Bild unter www.segelwerkstatt-stade.de/segel-konvex-main, 2016)
    Leider entstehen aufgrund des auskragenden Galgens Konflikte mit dem Achterstag.
 
-   Baum
    Ein überlanges Segel im Unterliekbereich erzeugt mehr Widerstand als Vortrieb.
    Deshalb sind moderne Bäume eher kurz und das Groß entsprechend eingezogen.

-   Lazy Jacks
         s.   II Praxis / 4. Rigg, Reffanlagen)
 
                                                                 - - - - -                                                                 
 
Square - Head
    Der Versuch, das Segel im Bereich der Mastspitze zu optimieren (Verwirbelungszone), führte zu einer weiteren Neuentwicklung.
    Normalerweise sitzt die erste Segellatte (von oben gezählt) in einem gewissen Abstand zur Mastspitze.
    Dadurch läuft das Segel zur Mastspitze noch immer dreiecksähnlich zu: Square-Topp.
    Wenn aber die erste Latte ganz oben angebracht wird, verändert sich die Form: es entsteht eine Art
    rechteckiges Kopfprofil (Square-Head;  "square" = Quadrat).
    Ist diese oberste Latte nicht viel kürzer als die Latten im mittleren und unteren Bereich des Segels,
    wird das ganze Segel nahezu rechteckig.
    Ein Achterstag lässt Wenden bei diesem Konzept nicht zu. Square-Head-Segel können daher auf Fahrtenschiffen mit Achterstag
    nicht gefahren werden.
    An dessen Stelle werden Topp-Backstagen geriggt oder man wählt ein Rigg, das ohne Backstagen auskommt,
    das Bergström-Ridder-Rigg (s. II / 4. Rigg, Reffanlagen).
    Beides ist eher für Regatta-Yachten sinnvoll.

Rollgroß mit Latten
Wenn man ein "großes" Groß haben will, muss es mit Latten ausgestellt werden.
Für ein Rollgroß wären senkrechte Latten notwendig.
Die gibt es. Aber das Paket im Mast wird dadurch deutlich dicker.
Das kann zu einem Problem werden, wenn das Segel beim Reffen klemmt.

Nähte
    siehe "Begriffe", weiter unten
                                                                            - - - - -
  
   
2.   Vorsegel am Wind
 
Funktion
Vorsegel haben zwei Funktionen:
-   Sie sind eigenständige Segel und erzeugen Vortrieb.
-   Sie sind eine Art "Windmaschine" für das Groß und verbessern seine Bedingungen:
    der abströmende Wind aus dem Vorsegel ist dabei gleichzeitig ein Teil der Anströmung für das Groß.
    
Früher glaubte man, es komme auf die "Düse" zwischen Vorsegel und Groß an. In dieser Düse würde der Wind für das Groß beschleunigt.
     Wenn man nachprüft, zeigt sich, dass die Windgeschwindigkeiten in dieser Düse keineswegs höher sind.
Ein zweites Beispiel dafür, dass diese "Düsentheorie" nicht stichhaltig ist:
     Im Flugzeugbau gab es früher den Doppeldecker, ein Flugzeug mit zwei übereinander liegenden Flügeln.
     Ein Dreifach-Decker müsste - wegen der verdoppelten Düse - besser fliegen als ein Doppeldecker.
     Tut er aber nicht.

Zurück zum Segel:
Physikalisch entscheidend ist nicht die Düse, sondern die optimale Gesamt-Umströmung des Systems Vorsegel - Groß.
Allerdings kann man sich an der Form der Düse optisch orientieren.   
 
Klassische Vorsegel
   
   … werden mittels Stagreiter an das Stag gehängt. Bei Segelwechsel ist das Arbeit und bei Wind und Seegang nicht einfach.
 
Die alten Bezeichnungen  Sturmfock – Arbeitsfock – Genua I – Genua II  wurden ersetzt.
Jetzt wird vom größten Vorsegel aus gezählt, und alle Am-Wind-Vorsegel heißen Genua (ausgenommen evtl. die Sturmfock):
    Genua I  (ehemals die große Genua) –  Genua II  –  Genua III (Arbeitsfock)  –  Genua IV (Sturmfock)

Kutterstag bei klassischem Vorsegel
Vorteilhaft ist, wenn die Sturmfock an einem zusätzlichen Kutterstag gesetzt wird. Dann kann sie schon beim Auslaufen angeschlagen werden.
Die Arbeitsfock am Vorstag kann man mit Hilfe eines Niederholers nach unten und die Sturmfock am Kutterstag hochziehen.

Wenn es auf einer Yacht mit klassisch angebrachtem Vorsegel kein Kutterstag gibt, wird man die Sturmfock "untersetzen",
d. h. am Vorstag zwischen dem Fußpunkt und dem ersten Stagreiter vorbereitend anschäkeln.
Dann muss man zwar im Ernstfall noch immer die Arbeitsfock einsammeln, aber wenigstens wird der Aufenthalt auf dem Vorschiff verkürzt,
weil die Sturmfock bereits angeschlagen ist.
s. weiter unten: "Sturmfock am Vorstag"
 
Vorsegel-Roll-Reffanlage
Sie hat die mittels Stagreitern einzeln anzuhängenden Vorsegel inzwischen vollständig verdrängt.
Der Grundgedanke ist, alle Vorsegel in einem einzigen zu vereinen und dieses mit Hilfe einer Wickel-Vorrichtung vom Cockpit aus zu bedienen.

Die Roll-Vorsegel, die es anfangs gab, wollten zu viel:
     Die "Rollgenua" sollte alle (!) Vorsegel ersetzen. Deshalb war sie auch ziemlich groß.
Wird eine derartige Genua eingerollt, entsteht ein Segel-Bauch.
     Er wandert beim Eindrehen nach hinten, was die Umströmung verschlechtert: ein Segel mit Bauch zieht nicht.
Ein weiteres Problem:
Das Rollgenua-Schothorn sitzt ziemlich tief. Was, wenn eine Sturmsee quer übers Vorschiff wäscht und sich im Segel fängt?
   
Ich habe mich lange gegen eine Rollfock gesträubt, vor allem wegen des Arguments:
    Es kann kein Segel für alle Kurse und alle Windstärken geben.
Richtig!
Dennoch gibt es eine Antwort, nein zwei:
-    die kleine, für Gegenan-Kurse optimierte Rollfock.
-    Noch besser ist ein Rigg mit kleiner Rollfock: das 7/8el-Rigg.
        Gerefft wird hier in erster Linie das Groß,
        während die kleine Rollfock unverändert über einen weiten Windbereich stehen bleiben kann.
   Vgl.  II / 4. Rigg, Reffanlagen
 
Sturmfock
     nächster Abschnitt   
                                                                            - - - - -
 
 
3.   Sturmsegel                                 
                                            -   Sturmfock
                                            -   Try-Segel
                                            -   Drittes Reff im Groß
                                            -   Schweden-Groß       
 

                Sinnvoll
ist nur, was fest angebracht und jederzeit einsatzfähig ist.
                    Wenn es ernsthaft zu wehen beginnt, hat man meist weder die Zeit noch die Möglichkeit,
                    auf dem arbeitenden Vordeck irgendetwas zu installieren.


-   Sturmfock
Sturmfock am Vorstag (mit Stagreitern)
Vorbereitend wird man die Sturmfock "untersetzen", d. h. am Stag zwischen dem Fußpunkt und dem ersten Stagreiter anschäkeln.
Der Segelwechsel wird dennoch nicht einfach:
     Die Arbeitsfock muss abgeschäkelt und entweder an der Seereling beigebändselt oder ganz weggepackt werden.
     Sie wird dann normalerweise in den Segelsack gesteckt oder, wenn die Bedingungen schwieriger geworden sind,
     über das Vorluk direkt ins Schiffsinnere gezogen.
Üblicherweise helfen dabei zwei Mann auf dem Vordeck zusammen:
    A setzt sich mit dem Rücken voraus in den Bugkorb, zieht das Segel herunter und schäkelt ab,
    B stopft die Arbeitsfock in den Segelsack oder in das Vorluk.
 
Rollgenua
Übliche Rollgenuas sind als Sturmsegel unbrauchbar.
Man hat folgende Möglichkeiten:
        -     Verzicht auf die Sturmfock
        -     Sturmfock, die um die aufgerollte Genua gelegt wird
        -     Sturmfock am wegnehmbaren Kutterstag
        -     Sturmfock am geriggten Kutterstag
        -     2. Rollfock als Sturmfock
        
-   Verzicht auf die Sturmfock
Dann muss man mit dem Groß allein zurechtkommen. Ein 3. Reff ist in diesem Falle unbedingt nötig.
Es bleiben zwei Lücken in der Segelgarderobe:
       -   zwischen der zu 40% eingerollten Genua plus Groß im 3. Reff    -   und dem Groß im 3. Reff allein
       -   zwischen dem Groß im 3. Reff    -   und dem Schiff ganz ohne Besegelung
Eine gute Lösung ist es nicht, auf eine Sturmfock zu verzichten.

-   Doppelte um die Rollfock gelegte Sturmfock
Das Tuch der doppelten, aus zwei Lagen bestehenden Sturmfock wird um das aufgerollte Vorsegel gelegt
und durch den Schotzug zu einem einzigen Segel vereinigt,
Der Nachteil: Das Segel ist nicht installiert und muss erst geriggt werden.
Bei schlechten Wetterbedingungen wird man im Zweifel diese Sturmfock nicht mehr setzen.
Unbefriedigend ist zusätzlich die überdimensionale Anschnittkante mit entsprechender Verwirbelungszone.
 
-   Sturmfock am wegnehmbaren Kutterstag, das bei Bedarf gesetzt wird
Segeltechnisch hat sie (gegenüber der Sturmfock, die um die Rollfock gelegt wird) zwei Vorteile:
-    Die Anschnittkante des Segels bleibt schlank; das Segel zieht.
-    Der Segelschwerpunkt wandert in Richtung Lateralschwerpunkt, was wiederum kleinere Hebel und weniger Giermoment,
letztlich also höhere Seetüchtigkeit bedeutet.
Nachteilig ist, dass ein wegnehmbares Kutterstag, wenn die Wetterbedingungen schlecht geworden sind, schwierig zu setzen ist.
Bei größeren Schiffen (ab 35 Fuß?) wird dies nahezu unmöglich, weil man auf dem größeren Vordeck kaum mehr Halt findet.
Man wird also das Vorstag riggen müssen, bevor man den Hafen verlässt. (nächster Punkt)
 
 -   Sturmfock am geriggten Kutterstag
Man kann das Kutterstag inklusive vorbereiteter Sturmfock vor einem Törn anbringen.
Sinnvoll ist dies bei großen Törns mit langen Strecken.
     
    (s. auch "Wegnehmbares Kutterstag" bei II / 4. Rigg, Reffanlagen)


-   Zweite Rollfock als Sturmfock
Für größere, hochseegängige Schiffe hat sich dieses ideale Konzept durchgesetzt.
 

-   Trysegel
Trotz guter Erfahrungen mit dem Try auf unserem 28-Fuß-Schiff bin ich skeptisch. Besser ist auf einem größeren Schiff das 3. Reff im Groß.
Bei einem Schiff mit Latten-Groß und den unverzichtbaren Lazy Jacks ist es nicht möglich, ein Trysegel zu setzen.
   
        (Vgl. "Trysegel? Sturmfock?" unter "Sturm" auf dieser Webseite.)      



-   Drittes Reff im Groß
           (s. „Trysegel? Sturmfock?", ebd.)
           
-    Schweden - Groß
         … nennt sich ein kleineres Groß-Segel (~ 80 %) für windreiche Reviere, ohne Latten, mit konkav geschnittenem Achterliek.
Aufgrund der Größenverhältnisse zum Normal-Groß ergibt sich:
   -   das unausgereffte Schwedengroß entspricht etwa  dem Normal-Groß im 1. Reff,
   -   das Schwedengroß im 1. Reff entspricht etwa dem Normal-Groß im 2. Reff.
Dies weitergerechnet ergibt, dass das Schwedengroß am Ende nochmal gerefft werden kann,
wenn das Normal-Groß ganz weggenommen werden muss.
Dann dürfte aber ein Schiff unter Sturmfock allein ausreichend besegelt sein.
Man sollte auch in die andere Richtung denken:
Wenn das Normal-Groß durch das Schwedengroß ersetzt wird, entfällt die nicht gereffte Segelfläche des normalen Großsegels.
Bei wenig Wind ist man dann unterbesegelt.
Das Fazit von Martin Birkhoff (in TO, Okt 2014):
„Ist ein Besuch bei Kap Hoorn vorgesehen (von Ost nach West), ist man mit einem … dritten Reff im Normalgroß … ausreichend bedient.“
 
                                                                             - - - - -
  

4.  Raumwindsegel 
 
                                            -    Vorsegel plus Spibaum
                                            -    Code Zero
                                            -    Spinnaker
                                            -    Blister
                                            -    Gennaker
                                            -    Passatsegel
 
-   Vorsegel plus Spibaum
     ... ist die normale Konstellation.
              (s. II / 4. Ausrüstung Schiff / 3. Spibaum ...)

-   Code Zero

Ähnlich dem Gennaker, aber deutlich flacher; ein Segel, "zwischen kleiner, nicht überlappender Genua
und Gennaker" (Segeln 6/2018)
Kurs: am Wind ab ~ 50 bis ~ 120 Grad.
Gesetzt im einfachsten Fall am Ankerbeschlag, besser auf (ausfahrbarem) Bugspriet, evtl. aufrollbar,
d. h. an einer zusätzlichen Rollanlage (Furler), die an- und abgeschlagen wird.    
"Oben am Rigg braucht der Code 0 etwas Abstand zum Vorstag. ... Gut eignen sich Partialriggs
mit einer 7/8 oder ... 9/10-Unterteilung."   (Segeln, ebd.)
Segelwerkstatt Stade, Homepage:
Anwendungsbereiche des Code Zero findet man in erster Linie bei modernen Yachten,
die wegen der breiten Salinge keine Genua 1 oder 2 mehr fahren können. ...“
Die Stärke des jeweiligen Segeltuchs ist wählbar. „Bei kleinen Segeln, bis ca. 30 m², oder für Eigner, die nicht das letzte an Höhe
aus dem Segel herausholen wollen, gibt es die Möglichkeit, einen Code Zero aus schwerem Nylon zu fertigen.“
„Den Code Zero auf einem Rüssel zu fahren ist nur in Ausnahmefällen zu empfehlen, die vertikalen Kräfte sind sehr hoch.
Ein Rüssel müsste extrem verstärkt oder mit einem Wasserstag (Anm.: z. B. aus Dyneema) ausgerüstet werden.  ...“
Das gleiche gilt, wenn der Gennakerbaum anstelle eines Rüssels verwendet wird.
    Rüssel
    ausfahrbarer Bugspriet, an dem man Gennaker oder Code-Zero befestigen kann.
    Vorteil: größerer Abstand vom Segel-Druckpunkt zum Ruder-Druckpunkt. Daher bessere Ruderwirkung.
 
„Kabelloser“ Code-Zero
Der normale Code Zero wird an einem (Draht-)"Kabel" gesetzt und dieses gespannt.
Dazu sind relativ große Kräfte nötig, um die Anschnittkante zu straken.
Im „kabellosen Code Zero“ werden in die Anschnittkante Lastfäden eingearbeitet. Dadurch wird weniger Spannung notwendig.
Vorteile: leichteres Aufrollen, engeres Aufrollen, günstigerer Preis!
Überlegungen zum Nachrüsten:       in Palstek 1/2020

Anm.:
Ich denke, der Code 0 wäre auch brauchbar auf der Passatroute.
Allerdings sollte das Segel aus festerem Tuch sein: eine Art Starkwind-Code-Cero.
Ein Bugspriet (Rüssel) ist empfehlenswert, denn der Abstand von Segeldruckpunkt zu Lateraldruckpunkt vergrößert sich dadurch.
Das bedeutet geradlinigeres (Selbst-)Steuern.
 

-   Spinnaker
Reines Vorwindsegel, symmetrisch geschnitten.
Verschiedene Schnitte und Tuche;
auch für unterschiedliche Windstärken: "Leichtwind-" bis "Sturm-"Spinnaker.
Der Spinnaker wire "fliegend" gefahren; keine der beiden Seiten ist nach unten festgesetzt.


-   Blister     
Dreieckiger Umriss, horizonaler Bahnenverlauf, tiefes Profil, hochgeschnittenes Schothorn, leichtes Tuch.
Im Prinzip ist er eine bauchig geschnittene Genua.
Kurs: amwind, halbwind, raum.
Bei viel Wind besser zu kontrollieren als Spinnaker.
Empfehlenswert: Bergeschlauch
       

-   Gennaker   
Dem Spi ähnlicher als der Blister; Lieken mehr gerundet, ergibt "Schultern".
Unterschiedliche Schnitte: von flach bis voll.
Kurs: etwa halbwind; vor dem Wind besser als der Blister.
Der Gennaker wird meist an einem Spriet (zum Ausfahren am Bug) gesetzt, um die Steuerfähigkeit der Yacht zu verbessern.
Auch mit einer "fliegenden" (abnehmbaren) Rollanlage.
Es gibt mehrere Typen von Gennakern: je nach Windwinkel und –stärke.
Empfehlenswert: Bergeschlauch
     Ich habe den Eindruck, dass das Wort Gennaker das Wort Blister allmählich ablöst. (2013)
     Gennaker heißt inzwischen auch der größtmögliche, bis zum Topp geführte Code-Zero.


-   Passatsegel
Zwei gleichgroße Vorsegel (Genuas) werden am Vorstag angeschlagen und mit zwei gleich langen Spibäumen ausgebaumt.
Das Groß wird beim Segeln nicht gesetzt.
Steuertechnisch ist dies vorteilhaft, weil ein größerer Abstand zwischen Segeldruckpunkt und Ruderdruckpunkt erzeugt wird.
Auf der Passatstrecke weht der Wind nicht unbedingt in Fahrtrichtung.
Wenn er schrägachterlich einfällt und der Kurs beibehalten werden soll, müssen die Passatsegel angepasst werden.
Dies geschieht am komfortabelsten mit Teleskop-Spibäumen.

"Moderne Passatsegel"  (nach Palstek 2/20)
... bestehen aus zwei gleichgroßen Genuas, die im Vorliek verbunden sind. Sie werden an der Rollreff-Anlage gemeinsam hochgezogen.
Auf Amwind-Kurs liegen die Hälften aufeinander, als Passatsegel auf Vorwind-Kurs werden die Hälften auseinandergeklappt und ausgebaumt.
Gerefft wird mit Hilfe der Rollreff-Anlage.

Alternativen zu Passatsegeln
        -    Yachten mit Vorstag und Kutterstag (2 Rollreff-Anlagen):
                Beide Segel setzen, in der Größe angleichen und ausbaumen.
                Anpassung an die Windstärke mittels Rollreff-Vorrichtungen.
        -    Groß, gerefft und ausgebaumtes Vorsegel.
 

-   Einsatzhäufigkeit von Raumwindsegeln
    Für unsere Vagabund hatten wir uns einen Blister zugelegt. Wir haben ihn in 10 Jahren an ganzen zwei Tagen gesetzt.
    Für Regatten sind Raumwindsegel sicherlich nötig. Auf Fahrtenschiffen sind sie - gemessen an ihrer Einsatzhäufigkeit -
    unerheblich. Und sie nehmen Stauraum weg.
    Irgendwann muss man mit dem Aufrüsten aufhören. Nicht zuletzt wegen der Finanzen.
    Wer sich nicht als Regattasegler definiert, braucht weder Spinnaker, Gennaker, Blister noch Code-Zero.
    Auch auf der Passatroute sind sie nicht nötig, auch nicht Passat-Segel.
                                                                                            
                                                                            - - - - -

5.  UV – Schutz
 
-     (Baum-) Persenning
Sie dient nicht nur der UV-Protection sondern ist auch Regenschutz (und damit Verschmutzungsschutz).

Ich halte sie für die beste Lösung, um das Groß im aufgetuchten Zustand zu schützen.
Täglich setzen!
Die Persenning ist nach unten offen, so dass Luft zirkulieren kann.
Die klassische Persenning wird dachartig auf das heruntergeholte Groß gelegt, am Mast und am Baumende festgemacht;
alle Schlitze, z. B. für die Lazy Jacks, werden zugeknöpft etc.
Das ist nach einem anstrengendem Segeltag schon Arbeit.
     Diese Konsequenz hat sich bei mir gelohnt: Auch nach 10 Jahren sieht mein Groß fast wie neu aus.
Wenn man vermeiden will, dass sich Wassertaschen bilden oder es nach Regen unendlich lange tropft,
kann man an der Oberseite etwa in der Mitte der Persenning eine Lasche annähen lassen. Mit dem Großfall holt man nun die Persenning
ein stückweit nach oben. Dadurch entsteht eine Art Dach und das meiste Wasser läuft ab.
Dennoch ist es sinnvoll, bei Regen das Baumende tief zu setzen, damit eindringendes Wasser aus dem Segel ablaufen kann.

-     Lazy-Bag 

      ... heißt ein System, das in Kombination mit den Lazy-Jacks geriggt wird.
Der Lazy-Bag ist Bergehilfe und schützende Persenning in einem.
Je eine Stoffbahn, die etwas länger als die Unterlieklänge des Segels ist, wird an den Baumseiten angebracht. 
Sie wird nach oben mit den Lazyjacks gespannt, die nicht am Baum sondern an den Stoffstreifen angreifen.
Eine runde Segellatte über die ganze Länge stabilisiert den Lazybag.
Innen werden zwei lange Stoffbahnen angenäht, die einen Reißverschluss haben, mit dem sie verbunden werden können.
Während des Segelns werden sie nach unten geklappt und liegen im Lazybag.                                                                          
 
Der Teil des Segels, der vom Lazybag überdeckt wird, entfällt als Vortriebsfläche.
Das wird man als Fahrtensegler verschmerzen, wenn die Stoffbreite gering bleiben kann.
Vorteilhaft ist zweifellos, dass man am Ende des Segeltages das Groß relativ leicht verstauen und schützen kann.
Sollte Wasser eindringen, wäre es gut, wenn es ablaufen kann. Bei drohendem Regen oder längerer Liegezeit daher evtl. den Baum absenken!
 
Mittlerweile (2019) haben sich wohl die Lazy-Bags durchgesetzt.
Grund ist die erhebliche Arbeitseinsparung gegenüber der klassischen Persenning. 
Empfohlen gegen UV-Schäden wird zusätzlich eine Baumpersenning, die bei längerer Abwesenheit gesetzt werden sollte.  
 
-      Rollfockpersenning         
Rollfocks haben normalerweise einen aufgenähten UV-Schutz.

Die Rollfockpersenning ist eine Art Schlauch aus Segeltuch. Zusätzliche Leinen ermöglichen, sie eng zusammenzuziehen.
Das verhindert (zum Teil), dass sie bei Wind flattert.
Zumindest bei längerer Liegezeit die Rollfockpersenning hochziehen.
Sie schützt sehr gut und lässt nicht zu, dass sich die Fock im Wind aufdreht.
                                                                            - - - - -
 
 
6.  Begriffe 
                             -    Bezeichnung, Schnitt
                             -    Materialien
                             -    Bearbeitung
                                                                   Quellen: Wikipedia, Palstek, Yacht, Segelwerkstatt Stade  

-   Bezeichnungen
Die Bezeichnungen sind nicht einheitlich.
Zu jedem Segeltyp gibt es Abweichungen und Weiterentwicklungen.
Man behilft sich gerne mit Nummerierungen. Aber auch diese sind nicht einheitlich.   

Fahrtensegel
Das klassische Fahrten-Groß ist dreiecksförmig und im Achterliek hohl geschnitten.
Es hat gegenüber modernen Formen des Großsegels deutlich weniger an Segelfläche
Fahrtensegel (Groß und Vorsegel ) bestehen aus Dacron, haben ein weicheres Tuch und sind dadurch besser zu handhaben.
Ferner besitzen sie eine längere Haltbarkeit als Regattasegel. Vor allem sind sie preisgünstiger.
Dacron mit Horizontalschnitt ergibt das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis.
(siehe auch "Hydranet", weiter unten)

-   Schnitte, Segelform                    
Aspect      (aspect ratio = Seitenverhältnis;  Verhältnis Vorliek : Unterliek)
       High Aspect:     kurzes Unterliek,   ab     3    : 1     (Bsp.: nicht überlappende Fock)
       Low Aspect:      langes Unterliek,   max. 2,5 : 1     (Bsp.: klassische Genua)
Crosscut           s. Horizontalschnitt
Footshelf          dünnes Tuch in der letzten Unterliekbahn
 
Die folgenden Segelschnitt-Skizzen von https://www.primesails.de/segel-infos/:
 
Horizontalschnitt      
     Die Tuch-Bahnen treffen im rechten Winkel auf das Achterliek und laufen etwa parallel zum Baum.      
 
 
                                                    
  
     
Radialschnitt
       Die Bahnen werden in Lastrichtung angeordnet.
Triradialschnitt
       "Beim Radialschnitt (Tri- oder Vollradialschnitt) verlaufen die Nähte sternförmig etwa aus der Mitte

       des unteren Segeldrittels zu den drei Ecken des Segels beziehungsweise strahlenförmig von diesen weg.
       Dieser Schnitt wird vor allem bei Vorsegeln verwendet, da die Krafteinleitung ins Segel beim Schothorn
       in diagonaler Richtung erfolgt."  (Wikipedia)
                        
                                                              
Biradial-Schnitt
     
Die Segeltuchbahnen verlaufen strahlenförmig vom Schothorn und vom Segelkopf zur Mitte des Segels. 

                                                                             
 
Square-Head     Die kurze Spreizlatte des Square-Topp wird durch eine lange Segellatte ersetzt.
                         Dadurch wird das Groß im obersten Teil weit ausgestellt.
Square-Topp     Im Segel ist ganz oben eine Metallstange eingearbeitet, dadurch entsteht eine Art kurzer Galgen,
                         an der das Segel hängt.     
             

                                                                                                                      
-   Materialien
Marktbeherrschend dürfte die Firma Dimension-Polyant sein. Sie liefert im Prinzip alle Tuche.

Weitere Firmen: Bainbridge, Contender

Aramid     
besser bekannt als Kevlar oder Twaron; hochfeste Faser
Cruising-Laminate (auch Touring- Laminate) sind preislich günstigere Laminatsegel; s. dort.
Dacron     Polyesterfaden, gewebt mit Kett- und Schussfäden.
       80 % aller Segel sind aus Dacron (2010); s. Fahrtensegel
       Haltbarkeit: 10 – 15 Jahre
       Durch die Verwendung unterschiedlicher Garne für die Kett- und Schussfäden
       kann man das Gewebe an die Anforderungen (Lasten) anpassen.
       Danach ergeben sich
              -    kettorientierte (kettstarke) Tuche:  für Low-Aspect-Segel (langes Unterliek)

              -    schussorientierte Tuche
              -    extrem schussorientierte Tuche für High-Aspect-Segel (kurzes Unterliek)
              -    balancierte Tuche (auch: balanced, all purpose): in beide Richtungen gleiche Fadenstärken
 
      Je mehr Harz umso härter (dehnungsfester, reckärmer), je härter, umso knickempfindlicher. 
Filmless
(Filmless Membransegel)        

        Weiterentwicklung von konventionellen Membransegeln: Ersatz der Mylar-Folie durch Taffetta-Lagen außen;
        spezieller Kleber, Coating gegen UV-Strahlen.
        Gegenüber bisherigen Membransegeln leichter und weicher.      (sinngemäß nach Palstek 2/20)                                 
Folien-Segel   z. B. aus Mylar;
       reckarm, federleicht, äußerst empfindlich gegen Wechselbelastungen.
       Abhilfe durch Aramidfasern (Kevlar). Sie werden miteinander verklebt.
       Kurze Lebenszeit.
Hybridgewebe    Mischgewebe aus dünnen Garnen (Polyester) und hochfesten, dickeren Garnen (Dyneema)
       Gewebe wie HP Square oder Hydranet.
Hydranet      Weiterentwicklung von Dacron.
       Es ist momentan (2011) die beste Lösung für Fahrtensegler (wenn man vom Preis einmal absieht).
       Sehr robust, sehr formstabil, weitgehend unempfindlich, längste Lebensdauer.
       In das Gewebe wird ein Gitternetz aus Dyneema- oder Spectrafasern eingearbeitet.
       Ergebnis: formstabil, dennoch weich, UV-resistent, knickunempfindlich.
       Das Gitter verhindert Weiterreißen bei Schäden.
       Höhere Lebensdauer und formstabiler als normales Dacron.
       Gute Dacron- und Hydranet-Tücher haben eine gewisse Regenerationsfähigkeit:
       sie verziehen sich unter Überlast, kehren aber in die ursprüngliche Form zurück
Laminatsegel                        .
            "... auch als Sandwichsegel bezeichnet, sind Segel für Regatta- und Fahrtenyachten, die aus einem
            speziellen Materialverbund – einem Laminat – gefertigt sind. Sie verdanken ihre Entstehung der
            Erfindung von Mylar ...
            Das Laminat ist ein Schichtverbundwerkstoff, der aus drei Lagen hergestellt wird. Die Kernschicht
            besteht aus einem hochfesten Gewebe von Kohlenstoff- oder Aramid-Fasern ... Sie gibt dem Material
            bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit und Formbeständigkeit.
            Die beiden Außenschichten bestehen aus Mylar- oder Taffettafolien." 
(Wikipedia)
       Laminat- und Membran-Segel dürfen nur im vorausberechneten Windbereich verwendet werden.
       Laminatsegel gibt es als  
 
        -    Fahrtensegel (Crusing-Laminate):
      
               Verarbeitet werden Spectra- oder Dyneemafasern mit Dacron (Außenlagen).

               Vorteile:   geringeres Gewicht als Dacron, größere Formstabilität
               Nachteile:
                     -     Preis: 1/3 höher als Dacron (2014)  
                     -     Sie dürfen nicht überlastet werden, d. h. sie dürfen nur im vorgesehenen Windbereich gefahren werden.       
                           Einmal zu viel, und sie sind kaputt.
                     -     knickempfindlich
                     -     Haltbarkeit: ~ 5 Jahre
                     -     anfällig gegenüber Schimmel (gut trocknen!)   
         -   Regatta-Segel:

               Sie sind härter als Fahrtensegel, leichter (~ 20 %) und leistungsfähiger.
               Aber nur, wenn auch das Rigg härter gespannt ist und Fallen und Schoten reckarm sind.
Membransegel
       "Eine ... Weiterentwicklung von Laminatsegeln ... Im Gegensatz zum Laminatsegel ...
       werden beim Membransegel die hochfesten Fasern lastorientiert ausgerichtet ..."       
(Wikipedia)
      
Membransegel werden "nicht mehr aus Bahnen ... zusammengesetzt, sondern
       in einem Stück über eine Form laminiert."                                                
          (Palstek 2/20)
Mylar - Folie
    
    Wikipedia: "Biaxial orientierte Polyester-Folie (BO-PET, PET-BO) ist eine Folie ..., die besondere Eigenschaften
        durch ein Reckverfahren erhält. Die Folien können in einer Richtung längs oder quer (monoaxial) oder
        in beiden Richtungen (biaxial) gereckt werden.
        BO-PET zeichnet sich vor allem durch hohe Zugfestigkeit, chemische, mechanische und thermische Stabilität
        sowie Transparenz aus. ... Wegen der hohen Zugfestigkeit können sehr leichte Folien ... hergestellt werden. ...
        Die Folie wird unter verschiedenen Markennamen verkauft, unter anderem Hostaphan, Mylar und Melinex. ..."
Polyester-Tuch       s. Dacron   
Square                    Polyester (Dacron); eingearbeitet ist ein Gitter aus doppelt dicken Polyester-,
                              mittlerweile Pentex-Fasern.
Taffetta                  
dünnes Dacron-Gewebe mit hoher Abriebfestigkeit und gutem UV-Schutz   (nach Palstek 2/20)Tuch, balanciert     Tuch für gleichmäßige Belastungen; s. Dacron
Unze (engl.)            1 Unze  =  28.35 gr
                                                          

-  
Bearbeitung
Beschichtung       auch Finish; s. d.
coaten       s. Harzen
Finish        Endbehandlung mit Temperatur („tempern“) und Harz („coaten“; Härtestufen),
                 kombinierbar mit jeder Tuchsorte
Harzen      auch: coaten
                 
Harzen verbessert die Diagonalfestigkeit; im Fahrtenbereich mit Melamin-Harz (MF).

                 Solche Segel fühlen sich weich an; gutes Handling.
Leinwandbindung    Kett- und Schussfäden überkreuzen sich gleichmäßig, s. Dacron  
Nähte    
      
-   Moderne Nähgarne sind werkseitig gegen UV-Strahlen und Abrieb vorbehandelt.

       -   Unmittelbar vor dem Nähen wird der Faden durch ein Tauchbad geführt, welches den Faden robust macht.
       -   Zick-Zack-Nähte gibt es schon lange nicht mehr.
       6-Stich-Naht:
      
Heute vernäht man mit der "6-Stich-Naht". Sie hat die 2,5fache Festigkeit einer herkömmlichen
Zick-Zack-Naht.
       Eine Zick-Zack-Naht würde bei einem Schaden immer weiter aufgehen. Nicht die 6 - Stich-Naht.
       Hier gehen nur ein oder zwei Knoten auf. 
       Wichtig ist, dass sich der Faden farblich vom Tuch absetzt. Dann kann man einen Schaden erkennen.    
                                                                                                                        (nach: Segelwerkstatt Stade)
Tempern  Temperaturbehandlung; die Fasern werden zwischen zwei heißen Walzen hindurchgepresst und schrumpfen,
                dadurch wird der Webverbund fester gefügt. 
                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                       März 2020